Was ist Fast Fashion, Slow Fashion? Was ist nachhaltig und fair?

Wir bringen Licht ins Schlagwort-Dunkel und helfen Dir, gut informiert ins nächste, nachhaltige Outfit-Shopping zu starten!

Was läuft falsch in der Fashion Industry? 

1. FAST FASHION

Schnelllebig ist sie, die Modebranche. Der Begriff "Fast" bezieht sich vor allem darauf, wie schnell neue Kollektionen entworfen und auf dem Markt gebracht werden. Oft produzieren die Marktführer bis zu zwei neue Kollektionen pro Monat, es hängt also alle 14 Tage neue Ware in den Shops! Die Qualität und damit die Haltbarkeit der Kleidung sinkt enorm und die Zeit, nach der ein Kleidungsstück nur noch unbeachtet im Schrank liegt, verkürzt sich ebenfalls. Im schlimmsten Falle werden Kleidungsstücke nach dem Kauf gar nicht erst getragen und wurden damit völlig umsonst produziert. Von 2000 bis 2014 hat sich die Menge der produzierten Kleidung verdoppelt, die Tragedauer in etwa halbiert! Harte Fakten dazu könnt ihr im Fast Fashion Report von Greenpeace nachlesen. 

2. UMWELTSCHÄDLICHE PRODUKTION

Damit sind wir auch schon beim nächsten Problem: In der gesamten Produktionskette werden Unmengen Ressourcen verschlungen, CO2 ausgestoßen und Chemikalien eingesetzt, die später im Grundwasser landen. Dass immer mehr Polyester eingesetzt wird, hast Du vielleicht schon selbst gemerkt.  MEHR DAZU

3. UNFAIRE ARBEIT

Die Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Löhne in der Textilindustrie sind zu großen Teilen unmenschlich und gesundheitsschädigend. Nur so können die Hersteller so große Mengen produzieren und zu günstigen Preisen verkaufen. Während Preise anderer Konsumgüter stetig steigen, sinken die Preise für Bekleidung seit Jahren. MEHR DAZU

 

Was ist dann Slow Fashion?

Slow Fashion legt den Schwerpunkt nicht auf die Quantität, sondern die Qualität der Kleidung - und umfasst damit das ganze Spektrum von umweltfreundlichem Material über faire Arbeit bis zur ressourcenschonenden Produktion. Der Begriff legt den Fokus auf die Schnelllebigkeit der Branche, aber auch Schlagworte wie "nachhaltig", "umweltfreundlich" oder "fair fashion" zählen zur Slow Fashion. Slow Fashion Mode ist zwar hochpreisiger, allerdings auch viel langlebiger und damit eigentlich gar nicht teurer, da man viel länger Freude an ihr hat! Slow Fashion versucht auch häufig bewusst, den ständig wechselnden Trends entgegenzuwirken. Dadurch sind die nachhaltigen Stücke vielfältig einsetzbar, wandelbar- und kombinierbar, hochwertig und klassisch. Slow Fashion beinhaltet übrigens die gesamte Produktionskette, also alles von der Herstellung der Fasern bis hin zum Verkauft. Hier wird auch darauf geachtet, dass lokal und fair produziert wird und die einzelnen Stücke keinen unnötig langen Transportweg zurücklegen müssen.

"Nachhaltige Mode" wird im Deutschen häufig als Überbegriff verwendet und glücklicherweise gibt es viele große und auch kleine Unternehmen, die mit innovativen Ideen den Markt bereichern. Wichtig dabei ist vor allem die Transparenz: wo wird produziert, wie wird produziert, womit wird produziert? Neben der Verwendung nachhaltiger Materialien kann zum Beispiel auch Recyclingmaterial zum Einsatz kommen.

Nachhaltig kann vieles sein, aber nicht alles ist identisch nachhaltig oder umweltfreundlich und nicht immer ist ein Anbieter so nachhaltig, wie er behauptet zu sein (das nennt man dann "Greenwashing"). Es gibt mittlerweile auch zahlreiche Siegel, die das Vertrauen der Verbraucher sichern sollen (hier kannst Du sie finden), allerdings genauso viele schwarze Schafe, die mit erfundenen Siegeln die Kunden locken.

"Die Textil-Trends von heute sind der Müll von morgen"
(Greenpeace Fast Fashion Report)

Wir sagen: Love your planet – buy secondhand!

 

Die umweltfreundlichste Produktion ist natürlich KEINE Produktion – warum nicht einfach das nutzen, was schon da ist? Die Verlängerung der Lebensdauer unserer Kleidung von einem auf zwei Jahre würde die CO2-Emissionen um 24 Prozent reduzieren. Mit Secondhand-Shopping tust Du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern kannst auch noch ganz besondere Einzelstücke finden!

Und nicht nur das, denn ganz häufig finden sich im Secondhand-Sortiment auch trendige Teile aus aktuellen Kollektionen oder aus solchen, die nur wenige Wochen oder Monate alt sind. Oft wurden die Kleidungsstücke nur ein oder zweimal (oder auch gar nicht) getragen und sind praktisch wie neu. Selbst wenn Du also ein bestimmtes Teil aus einer aktuellen Kollektion suchst, in das Du dich unsterblich verliebt hast, lohnt es sich immer, erstmal Secondhand zu suchen. Auch aktuelle Trends lassen sich perfekt mit Secondhand-Schätzen stylen. Denn was wäre authentischer als zum Beispiel den aktuellen Y2K-Trend mit echten Secondhand-Stücken aus den späten 90ern bis frühen 2000ern nach zu stylen? Diese und vor allem auch die richtigen Vintage-Schätze haben außerdem den Vorteil, dass sie aus einer Zeit stammen, in der noch wesentlich hochwertigeres Material verwendet wurde!

Übrigens: Viele Trends kann man auch ganz easy mit dem umsetzen, was man schon im Schrank hat. Glaubst Du nicht? Dann schau doch mal bei unsere Fashion Hacks vorbei. Hier zeigen wir Dir zum Beispiel, wie Du vier verschiedene Trends und Cuts mit nur einer Bluse kreieren kannst.

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